Mittwoch, 29. Februar 2012

Dreist überdreist


"Prinzipien kann man leichter bekämpfen als nach ihnen zu leben.” 
Alfred Adler

Abdul nervt. Abdul nervt alle. Mich, andere Lehrer, Mitschüler. Alle. Es gibt keine Seite im Klassenbuch, auf der sein Name nicht auftaucht. Keine einzige. Ab und an ist er nett, so wie gestern. Wobei ich ja glaube, dass er eigentlich link ist und sich selbst im Schleimen überbieten möchte. (Diese Lehrer, nie kann man sie zufriedenstellen!) Er ist unverschämt, er kennt keine Grenzen, hat vor nichts Angst und zu Hause spurt er auch keine Konsequenzen. Nette Gespräche, böse Gespräche, laute Gespräche - null Wirkung. Echt nervig. Eigentlich verdient er es auch nicht, dass ich ihm einen ganzen Artikel widme. Aber Abdul hat sich ja schon in der Stunde abreagiert. Jetzt muss ich mich abreagieren. So!

Yunus hält ein Referat. Über Leonardo da Vinci. Ich gebe zu, ihm zuzuhören, war nicht allzu aufregend. Yunus hat nämlich die Funktionen ‘kopieren’ und einfügen’ benutzt und uns quasi den Wikipedia-Artikel zu diesem Thema vorgelesen. Wenigstens hat er ein Plakat zu dem Referat vorbereitet. Keiner hat etwas verstanden, nicht mal Yunus selbst. Trotzdem, noch lange kein Grund dermaßen zu stören. Abdul schreit, singt, läuft durch die Klasse, wirft mit Papierkügelchen, isst und trinkt, stellt anderen Schülern irgendwelche unfassbar unwichtigen Fragen. Er macht also alles, um sich selbst zu bespaßen. Alles andere ist ihm wohl momentan zu langweilig. Irgendwann kann ich weder seine Stimme hören, noch seinen Namen sagen. Ist ja schon an die 20 Mal in dieser Stunde passiert. Nur noch anstrengend. Irgendwann halte ich diese Unverschämtheit nicht mehr aus. Wenn man dem Lehrer nicht zuhört, ok… Das ist üblich. Mehr oder weniger. Aber da hat jemand von euch etwas vorbereitet. Hör ihm doch zu! (Auch so ein typischer Lehrerspruch…)

“Abdul! Jetzt reicht es! Ich ware dafür, dass du endlich mal den Mund hälst, sonst werde ich noch auf deine Stimme allergisch! Und das möchtest du nicht erleben, glaub mir! Und deine Eltern möchten das bestimmt auch nicht erfahren.” Pro forma die Eltern erwähnen. Das ist wie so ein Placeboeffekt. Hilft eigentlich nicht, aber beruhigt die Psyche. Zumindest meine.
Abduls Gesicht läuft dunkelrot an. - “Ihhh, wie Sie mich beleidigen! Und meine Familie!” Oh nein, nicht schon wieder dieselbe Schallplatte!
- “Sie übertreiben! Denken, Sie sind witzig! Sind Sie gar nicht! Lassen Sie mich in Ruhe!” Hier reagiert Deniz. 
- “Ey Abdul, nerv doch mal nicht. Wenn sie sagt ‘sei ruhig’, dann halt auch die Fresse! Übertrieben, wie du nervst.” Wenn schon Mitschüler so reagieren, kann meine Wahrnehmung nicht ganz verkehrt sein. Aber ich bin ja pädagogisch wertvoll. Deswegen:
“Es tut mir leid, falls meine Worte wie eine Beleidigung bei dir ankamen. So war das nicht gemeint. Allerdings müsstest du dir Gedanken machen, warum man so auf dich reagiert!”
- “Mir doch egal, was Sie jetzt sagen. Mir alles egal. Ich will nix mehr hören.” Boaahhh, jetzt entschuldige ICH MICH auch noch und er spielt immer noch beleidigt!

Immerhin ist Abdul während der nächsten 20 Minuten ruhig. Echt viel für ihn. In den letzten 5 Minuten muss ich die aktuellen Kontaktdaten der Schüler erfragen und einige andere Daten, die für die Statistik wichtig sind. Als Abdul an der Reihe ist, streckt er seine Nase in die Höhe und sagt: “Gar nix sage ich Ihnen!”
“Abdul, ich brauche die Informationen. Und zwar möglichst jetzt.”
- “N.E.I.N!”
“Abdul, du hälst uns alle hier auf. Also?”
- “Gar nix sage ich Ihnen! Sie sind selba schuld!” Eigentlich könnte die Geschichte von heute auch heißen: ‘Wie Schüler die Ereignisse umdrehen und sich selbst ins Rampenlicht stellen.’

Dienstag, 28. Februar 2012

Bisschen Aufmerksamkeit und andere Nettigkeiten

“Aufmerksamkeit ist eine Währung, mit der ich mich auskenne.“

Marshall Mathers (Eminem)

In meiner Freistunde laufe ich zum Sekretariat und sehe Can, wie ein Häufchen Elend vor dem Schulleiterzimmer wartend. Wohl aus dem Unterricht geflogen. Ich gucke ihn schweigend an und warte. Auf was auch immer. Wahrscheinlich erhoffe ich mir doch eine Erklärung. Er guckt zurück. Wahrscheinlich weiß er nicht, was er dazu sagen soll. In solchen Situationen gibt es auch meistens nichts zu sagen. Na gut, dann fange ich mal an.
„Bauchschmerzen oder rausgeflogen?“
- „Hm.“
„ Mit ‚Hm’ ist meine Frage nicht beantwortet. Also?“
- „Ich muss hier warten, auf Direktor. Wegen Mathe.“
„Und was hast du angestellt, um diese Ehre zu erhalten?“
- „Nix.“
„Natürlich, nichts gemacht. Und warum schickt dich dann die Mathelehrerin zur Schulleitung?“
- „Weiß ich doch nicht. Nix gemacht hab ich. Nur, weil die dumm ist.“ Ich frage lieber nicht nach, wen er mit ‚dumm’ meint. 
"Mit euch braucht man Geduld in Eimern!!!"
- "Wieso? Nicht jeder Lehrer braucht Geduld. Es gibt auch nette Lehrer, so wie Sie." Ah so. Ok, diese Vernehmung ist zwecklos.

In der Klasse angekommen, gucke ich zuerst in mein Lieblingsbuch, das Klassenbuch. Ich finde einen Roman. Can mit dem und dem und dem. Gestört, nix gemacht, gestört, gestört. Immer dieses Verlangen nach Aufmerksamkeit der Mitschüler. Mittelpunktkomplex. Ich finde, dass ‚ADS’, also Aufmersamkeitsdefizitsyndrom auch für solche Situationen angewendet werden sollte. Irgendwie passt es. Nicht nur, wenn jemand keine 45 Minuten lang im Unterricht aufpassen kann und hyperaktiv ist. Warum versucht jemand durch Scheißebauen Aufmerksamkeit zu bekommen und warum achten die anderen nur auf Quatsch und feiern nicht jemanden, zum Beispiel wegen seiner guten Leistungen?! Mittlerweile sitzt der Star muckmäuschenstill da, wie der bravste Schüler überhaupt. Ok, er hat bereits Anschiss kassiert. Er muss Anschiss kassiert haben.


Eventuell auch die ganze Klasse. Irgendwie scheinen die heute überfreundlich zu sein.
- „Guten Morgen, Mrs. Johnson. Wie haben Sie heute geschlafen?“ Hä?
„Vielen Dank, ganz gut. Bisschen kurz, aber gut!“
- „Aber, Mrs. Johnson, wie oft habe ich Ihnen schon gesagt? Sie müssen früher schlafen. So ab acht.“ Christina tut besorgt. Schauspielerin sollte sie nicht werden.
„Mache ich. Aber nur, wenn du heute auch um acht schlafen gehst, morgen pünktlich aufwachst und überpünktlich in der Schule erscheinst. Zur ersten Stunde. Mit allen Materialien. Deal?“
- „Nee... Dann gildet es nicht.“ War ja klar. Schwache Leistung.
Dann springt Dejan auf. - „Ich bin so stolz für dich Christina, du hast so Scheißideen. Was das, früh schlafen?? Mrs. Johnson, ich kenne den krassesten Trick ever. Sie müssen Red Bull trinken, dann sind Sie gar nicht müde. Flügel undso. Aber Sie sind Playboy, Sie wissen Bescheid!“ Riesentrick. Und Playboy... wahnsinnig kreativ.

Dejan fährt fort, in seinem nicht zu unterbrechendem Redefluss.
- „Ey, Mrs. Johson, Sie MÜSSEN heute Sat.1 gucken. Da läuft diese Wanderpunktpunktpunkt. Kann ich das Wort sagen?“
„Seit wann bittest du um Erlaubnis? Meinst du die ‚Wanderhure’?“
- „Bin halt nett. Ja, ich hab Vorschau gesehen. Wie die ausseiht. Ich würd die vielleicht heiraten.“ Soweit ich informiert bin, gehören zu dieser Veranstaltung immer zwei. Plötzlich erwacht Can aus seiner Abstinenz.
- „Dürfen die ‚Hure’ im Fernsehen sagen? Wenn ich das sage, krieg ich sofort Strafe.“
Auch Tuncer ist auf einmal hellwach und fragt fast flüsternd: „Wieso heißt die dort Hure?“

Ich muss schnell das Thema wechseln.
„Apropos, heißen. Tuncer, du solltest doch als Hausaufgabe etwas aufschreiben.“ Ich habe den Namen Tuncer vorher noch nie gehört und möchte wissen, was er bedeutet. Arabische und türkische Namen bedeuten in den meisten Fällen etwas. Die Schüler wissen es nur selten. Außerdem spricht nichts dagegen, wenn jemand weiß, woher sein Name kommt und auf diesem Weg etwas über die eigene Geschichte erfährt.
- „Was? Warum ich im Unterricht ruhig sein soll?“
„Nein.“
- „Hä? Warum ich in der Klasse nicht rumrennen soll?“
„Nein.“
- „Was dann? Irgendwas mit Hausaufgaben?“
„Neeeeein. Du solltest doch deine Eltern fragen, woher dein Name kommt!“
- „Ah so. Das konnte ich nicht. Mein Internet ist jetzt bankrott.“
„Du solltest deine Eltern fragen, nicht im Internet nachgucken!!“
- „Ah so... ja, ich mach heute.“
„Dann kommen wir jetzt zu unserem Thema. Jeder ist ab jetzt ruhig und guckt zur Tafel!“
Nach paar weiteren Minuten, in denen alles andere als Ruhe herrscht und ich immer noch wartend vor einer tobenden Menge stehe, schreit Abdul: „Ey, seid mal ruhig, ihr Spassten, Mrs. Johnson braucht auch bisschen Aufmerksamkeit!“ Danke für diese netten Worte.




Montag, 27. Februar 2012

Überfordert

„Wir leben mit mehr Menschen zusammen, als wir ertragen können und wir leben mit mehr Dingen zusammen, als wir beherrschen können.“
Yona Friedmann

Das war ja eine Reizüberflutung heute. Test, neuer Sitzplan und dann gibt es mal wieder etwas Neues aus dem Bildungsdschungel!

Der neue Sitzplan liegt auf dem Lehrertisch. Schon steht mindestens 2/3 der Klasse vorne. Alle drängeln, denn jeder möchte ja sehen, wo er/sie sitzt. Plötzlich ein Schrei direkt an meinem Ohr. Gülcan ist außer sich.
- „Maaaan, Mrs. Johnson!!“
„Ja bitte?“
- „Man, Mrs. Johnson! Was haben Sie gedenkt? Ich sitze gaaanz hinten und dann neben Abdul. Wir können uns nicht leiden. Und ich sehe nix hinten.“
„Wie wär es mit einer Brille? Endlich mal. Soll helfen bei Sehschwäche.“
- „Uuhhh, ich will ja nicht hetzten, Gülcan, aber Mrs. Johnson...“ Wie aus dem Nirgendwo taucht Lukas neben uns auf.
„Dann hetz auch nicht!“ Immer diese Klugscheißsprüche.
Gülcan rollt mit den Augen und sagt dann voller Ironie: 
- „Eeeecht? Sie sind so witzig! Mit Brille ist sooo übertrieben hässlich, ziehe ich doch nicht an!“
„Jedenfalls habe ich mir etwas bei der Sitzordnung gedacht. Und jetzt setzt euch alle hin. Die Zeit für den Test läuft. Eure Zeit.“

Jetzt sitzt jeder endlich und hält das Aufgabenblatt in der Hand. Getuschel. Ich kriege einfach keine Ruhe rein. Und die tauschen sich bereits über den Test aus. Nicht, dass das Ergebnis dadurch besser wird, aber ich ärgere mich trotzdem. Und dann geht es schon los mit den üblichen Dingen, die so passieren, wenn ein Test geschrieben wird.
- „Aller, Mrs. Johnson, woher soll ich wissen? Ich war doch nicht da!“
„Du musst dich trotzdem über den Lernstoff informieren und alles nachholen!“
- „Ja mies...“ Was auch immer das heißen mag..
- „Ich brauch eine Tintenpatrone. Hat jemand? Sonst kann ich nicht schreiben!“ Stimmt, man weiß ja auch nicht vorher, dass man in der Schule Tinte verbraucht.
„Isabel, hör auf zu schielen!“
- „Hä?“
„Schreib ja nicht bei Jocelyn ab!“
- „Ich schreib doch nicht ab. Nur weil ich ein Blatt haben will!“ Natürlich.
- „Geben Sie auch Formpunkte? Also Rechtschreibung und wie sauber ich schreib?“
„ Bei den anderen nicht, bei dir schon. Wenn du genauso schmierst, wie bei der letzten Arbeit! Und jetzt Ruhe! Der Nächste, der spricht, gibt ab!“ Es funktioniert.

Nach dem Test kommt dann die Hammernachricht, die ich auch den Schülern verklickern und erklären muss. Super, ‚da oben’ wird was ausgedacht und wir müssen es erklären. Vor Schülern, vor Eltern. Wie immer.
Schüler, die unter normalen Umständen sitzen geblieben wären, können nächstes Jahr in so genannte Praxisklassen kommen. Es gibt keine Auflage von uns aus, die Schüler müssen sich dafür aussprechen. Das bedeutet, dass die Schüler drei Tage die Woche in Betrieben arbeiten und an den restlichen zwei Tagen in die Schule gehen und in Hauptfächern unterrichtet werden. Eine andere Art, an seinen Abschluss zu kommen. Eine andere Art zu lernen. Auf keinen Fall eine schlechtere. Mal was Sinnvolles. Muss ja nicht jeder lernen, manche können einfach besser das Handwerkliche.
Also zurück zu Hauptschul- und Realschulklassen. Nicht so ein Mischmasch wie jetzt. Hauptschüler, Realschüler und Förderschüler (Schüler mit einer Behinderung) in einer Klasse, zu 26 und mehr. So viel kann ich als Lehrer in) gar nicht differenzieren, um jedem gerecht zu werden.
Und für die Lehrer - behaupte ich jetzt mal - bringt es auch Vorteile mit sich. In kleineren Klassen, auf einem einigermaßen gleichen Niveau unterrichten. Wir kommem also zu der Situation zurück, wie wir sie vor der Reform hatten. Teilung in Haupt- und Realschüler. Verrückt ist es. Unfassbar viel Geld in die Reform reinstecken, viele Standorte (Schulen) schließen (zahlreiche Haupt- und Realschulen mussten fusionieren), zahlreiche Lehrer umsetzen, um dann wieder dort zu beginnen, wo man angefangen hat?? Bitte um Erklärung. Weiß zwar keiner, wie das praktisch funktionieren soll ab dem nächsten Jahr, aber Lehrer und Schüler müssen sich ja hierzulande im Minutentakt anpassen.
Meine Schüler verstehen gar nichts mehr. Dejan ist eindeutig überfordert. Verständlicherweise.
- „Ja wie, andere Klasse? Dann denken alle, wir sind dumm. Wenn wir in andere Klasse sind. Scheiße, muss ich besser werden. Aber ohne Sinn das alles.“ Am liebsten würde ich ihm Recht geben. Aber geht ja nicht.

Übrigens, gerade läuft 'Undercover Boss'. Die Chefs unterschiedlicher Unternehmen verkleiden sich, gehen unerkannt an die verschiedenen Standorte, arbeiten da mit, machen auch mal die schmutzigste Arbeit und gucken, was gut und was weniger gut läuft. Na, wie wäre es denn, liebe Senatoren? Eine Stufe runter schalten, an die Basis gehen und gucken, wie es vor Ort läuft, mit den Entscheidungen, die Sie beschließen? Sie müssen sich auch nicht verkleiden...

Freitag, 24. Februar 2012

Prinzessin im Jobcenter

"Bist du sicher, dass du ein Land regieren kannst? Du schaffst doch noch nicht einmal deine Goldfische mehr als zwei Tage am Leben zu halten."
Aus: ‘Plötzlich Prinzessin’

Es sagt sich so leicht. Wie im Irrenhaus. Wie oft die Menschen eine Situation mit dieser Einrichtung vergleichen, kann wohl kaum einer zählen. Woher wollen die Leute denn wissen, wie es in einem Irrenhaus zugeht? Nun ja, ich weiß es auch nicht. Ich war noch nie da und ich hoffe, nie dahin zu kommen. Aber ich wette, das Feuerwerk der Gefühle heute, war sehr nah am Irrenhaus. Unglaublich nah. Ich wette.

Erdkunde. Ich mache es mal ganz einfach. Zeichnung abmalen und beschriften.
- „Mrs. Johnson! Das alles?? Wie Sie uns knechten!!“
- „Soll ich die ganze Seite abmalen?“
- „Kann ich alles in blau machen?“
- „Ich kann das nicht!“
Da kommt mir eine Idee. „Wer zuerst fertig ist, bekommt einen Preis!“
- „Was krieg ich?“
„Du hast doch noch gar nicht gewonnen. Außerdem wird nicht verraten, was es zu gewinnen gibt.“ Das hätten sie gern. Und wenn der Preis den Herrschaften nicht gefällt, wird weiterhin auf die Decke gestarrt und sich beschwert. Über das harte Leben eines Schülers.
- „Is eh nur so Billigschockolade aus Aldi.“ Murat ist in Meckerlaune.
- „Wie undankbar du bist. Also, ich würde mich auch über Schokolade freuen,“ sagt Jocelyn. Na wenigstens jemand.
Murat hat eine bessere Idee. - „Ey, stellt euch vor, die Mrs. Johnson macht so Iphone 4S als Preis! Dann würde ich alle Bücher, die in Bibliothek gibt, abmalen!“ Man man, sind die aber schnell zu kaufen.

Wir starten also das Gewinnspiel. Jeder will gewinnen. Jeder will sich aber auch unterhalten. In einer Lautstärke, die ich hier nicht beschreiben kann.
- „Mrs. Johnson, haben Sie Nachrichten geguckt?“ RTL II hat wohl wieder etwas Weltbewegendes gezeigt.
- „Diese Prinzessin, wie die heißt, von dem Dingsdaland hat doch Baby bekommen. Wie hässlich die Nachrichten sind, die haben noch nicht mal Gesicht von das Baby gezeigt. Ich wollt voll sehen!“ Gülcan scheint wirklich sauer zu sein.
- „Diese Prinzessin ist bestimmt so reich. Die hat so Glück! Ich glaube, die hat Iphone in alle Farben, die gibt von Regenbogen! Mrs. Johnson, ich will auch Prinzessin werden. Meinen Sie, ich kann?“ Betül guckt mich erwartungsvoll an.
„Schreib mir eine Postkarte aus dem Schloss, wenn du soweit bist!“
- „Wie Sie Ihre Rolle übertreiben! Vielleicht werd ich echt Prinzessin? Oder stellen Sie sich vor, Königin von Deutschland?!“ Ziemlich unwahrscheinlich, aber man soll ja jedem seine Träume lassen.

„Ok, genug! Im nächsten Test kommt auch das hier vor. Ihr dürft euch also wieder dem Arbeiten widmen!“
- "Hä? Was meinen Sie? Reden Sie mal Deutsch mit uns!"
- „Welche Themen sollen wir lernen?“
„Habe ich schon 3 Mal angesagt. Jetzt fragst du bitte deinen Nachbarn.“
- „Ich hab vergessen, aufzupassen. Yunus, was kommt denn dran?“
- „Keine Ahnung, Erdkunde halt.“ Überredet, ich schreibe alles noch einmal an.
In dem Moment sehe ich, wie Emre mit dem Mathebuch ausholt und kurz davor ist, Lukas damit zu schlagen.
„Emre, lass das! Kriegst du es irgendwann hin, die Aufgabe zu machen und im Unterricht aufzupassen?“
- „Wieso reden Sie so mit mir? Können Sie das nicht netter sagen? Ich wollt nur Mathestunde vorbereiten, wir haben gleich! Immer krieg ich Ärger und nix gemacht!“

„Jetzt reichts! Jeder hält seinen Mund und fragt nur etwas, wenn es wirklich wichtig ist und zum Thema passt!!“ Das mit dem Mund halten tut mir sofort wieder leid. Aber Mensch ist eben Mensch.
Betül meldet sich.
„Betül, passt deine Frage zum Thema?“
- Ähhm, nein... Aber ich verspreche, ist wichtig! Bitte, darf ich fragen? Bitte, Mrs. Johnson!“ Ich bin einfach zu nett. „Von mir aus, frag.“
- „Haben die in Jobcenter gestern auch Schweigeminute gemacht? Und dann noch eine Frage. Kann man Jobcenter verarschen? Hartz IV kriegen und arbeiten?“ Ich brauche gerade die stärkste Kopfschmerztablette, die auf dieser Welt existiert. Bitte.

Donnerstag, 23. Februar 2012

Teufel und Engel

" Die schönste Harmonie entsteht durch Zusammenbringen der Gegensätze."
Heraklit

Mandy steht vor mir, schaut mich aber nicht an. Irgendwie traut sie sich nicht. Ihr Gesicht ist so rot, wie eine Tomate. Mein erster Gedanke: sie hat irgendwas angestellt. Aber nein...
- „Mrs. Johnson...“
„Ich höre.“
- „Darf ich heute neben Fatih sitzen?“ Sie schaut weiterhin an mir vorbei. Süß. Ich muss über beide Ohren grinsen. Habe ich es doch gewusst, dass da was geht!!
- „Aber nicht, was Sie denken!“ Ich?? Ich denke doch gar nichts..

Mir fällt ein, dass ich noch nicht alle unterschriebenen Zeugnisse gesehen habe. Immer noch nicht, 3 Wochen danach.
„Dejan! Ich hätte gerne dein Zeugnis mit der Unterschrift deiner Eltern gesehen!“
- „Hab ich nicht mit!“
„Na super. Hast du dich bis heute nicht getraut, das Zeugnis zu Hause vorzuzeigen?“
- „Wieso denn? Ich habe doch nur 1er, 2er und 3er auf dem Zeugnis. Meine Mutter hat sich krass gefreut.“ In der Sekundarschule haben wir das Punktesystem. 1, 2 und 3 Punkte sind also eigentlich eine 5. Ich sage nichts dazu. Schließlich gab es ausreichend Elterninformationen über das neue Notensystem. Ich will bloß die Unterschrift sehen. Und wer weiß, ob die Mutter sich wirklich so sehr gefreut und das Zeugnis tatsächlich schon zu Gesicht bekommen hat...
„Und hat sie sich auch über die 24 Verspätungen gefreut?“
- „Was 24? Ich erzähle ihr einfach, is das doppelte von 12 Punkte. So extragute Note.“
„Morgen liegt das Zeugnis bei mir auf dem Tisch! Noch Fragen?“
- „Wallah, haben Sie heute auf mich abgesehen?“
„Ja, nur auf dich. Das war gleich mein erster Gedanke nach dem Aufstehen. Ich werde mal heute Dejan fertig machen!“

„Ihr hattet eine Hausaufgabe, die wir jetzt vergleichen werden. Wer hat sie nicht gemacht?“ Zögerlich gehen einige Hände hoch. Hausaufgaben sind einfach unnötig. Zusätzliche Arbeit. Dann lieber doch den ganzen Tag „Call of Duty zocken, Döner gehen und in Park chillen“.
- „Aller, Mrs. Johnson, ich schwör is nicht meine Schuld!“ Tuncer steht vor mir.
„Setz dich hin, ich kann dich auch von deinem Platz gut hören. Ist es meine Schuld, dass du die Hausaufgabe nicht gemacht hast?“
- „Ja, weiß ich doch. Ich hab auch Hausaufgabe gemacht. Aber ich dachte, heute ist Erdkunde!“
„Ihr habt seit zwei Monaten donnerstags Geschichte!!“
- „Jaaa, woher soll ich wissen??“
„Du besitzt einen Stundenplan!“
- „Ja... nein.. meine Mutter hat dem gewaschen. Also die hat meine Jacke gewaschen und Stundenplan war drin. Ich schwör, ich konnte danach gaaaar nix erkennen! Kann ich doch nix für!“ Ah was, tatsächlich?? Diese kleinen Teufel.

Pünktlich um 12 Uhr machen auch wir eine Schweigeminute und gedenken an die Opfer der Zwickauer Terrozelle. Manche Schüler haben etwas mitbekommen, andere wiederum hören zum ersten Mal von den Geschehnissen. Alle sind erschüttert und wollen die Schweigeminute ernst nehmen. Das klappt auch so. Ich bin irgendwie berührt. (Ein passenderes Wort fällt mir an dieser Stelle nicht ein.) Trotz aller Schwierigkeiten und Probleme, die meine Schüler mit sich bringen, ist jeder einzelne doch Mensch geblieben. Das erfreut. Engel fliegen auch mal vorbei.

Nach dem Unterricht rufe ich Tuncers Mutter an. Ist ja nicht das erste Mal, dass er seine Arbeiten nicht erledigt. Und auf seinen Noten kann er sich nun wirklich nicht ausruhen. Ich rufe also an. Sie soll ihm ins Gewissen reden, so geht es nicht weiter, er braucht einen Abschluss. Das was man halt so sagt, wenn man mit Eltern über die Gegenwart und Zukunft ihrer Kinder spricht. Die Mutter hört mir zu, sagt zwischendurch „ja, ja“. Ich rede und rede und rede. Am Ende des Gesprächs, nein eher am Ende des Monologs, sagt sie zu mir: „Ich rede mit ihm, aber rede du auch!“
Was glauben Eltern eigentlich, was wir den ganzen Tag so machen? Klar, ich habe neben dem Bildungs- auch einen Erziehungsauftrag. Aber ist es zu viel verlangt, wenn die Eltern wenigstens die Pünktlichkeit und das Erledigen der Hausaufgaben übernehmen? 

Mittwoch, 22. Februar 2012

Friedensverhandlungen


"Frieden wird nicht zwischen Freunden, sondern 

zwischen Feinden geschlossen."
Jitzchak Rabin
 

Ich komme in die Klasse rein und sehe zwei Gruppen, zwei sehr dynamische Gruppen.
Auf der einen Seite sind die Mädchen versammelt, auf der anderen das männliche Geschlecht der Klasse. Das riecht jetzt schon nach Ärger. Mittendrin sitzt Mandy. Verquollenes Gesicht, große Tränen und mindestens 3 Packungen verbrauchte Taschentücher, die sich vor ihr in einem Berg häufen. Um sie stehen alle anderen Mädchen. (Ich habe ja nicht so viele in der Klasse, deswegen ist die Jungenmenge um einiges riesiger.) Sie alle schauen Mandy mit einem seeehr schmerzvollen Blick an, tätscheln ihre Hand und versuchen sie zu beruhigen. Man könnte meinen, jemand sei gestorben.

Auf der anderen Seite Fatih mit den Jungs. Sie schreien alle durcheinander. Geschubse. Jeder will möglichst schnell und möglichst nah an Fatih kommen, um ihm die bestmögliche Variante für die Lösung des Konflikts zu unterbreiten. Diese Vorschläge will ich gar nicht hören. Fatih hat einen sehr Wütend-ich-schlag-hier-gleich-alles-kaputt-Bilck drauf. Hilfe.
Trotz der furchtbar angespannten Lage, gelingt es mir jeden zu seinem Platz zu bewegen und mit dem Unterricht anzufangen. Ich muss aber den beiden versprechen, nach der Stunde ein Gespräch mit ihnen zu führen. Meine schöne Pause... und Tschüss.

Nach nur 5 Minuten Unterricht, merke ich, dass Christina irgendetwas unterm Tisch macht. Es bedarf keines großen Detektives, um herauszufinden, dass sie SMS schreibt. Sie ist so vertieft, dass sie gar nicht merkt, wie ich bei ihr stehe und das Handy einfordere.
“Alles SMS verschickt? Alle benachrichtigt, dass du jetzt in der Schule sitzt? Jetzt kannst du ja mir das Handy geben!”
- „Bitte, nehmen Sie nicht ab. Ich schwör, ich pack weg!“
„Zu spät.“
- „Ok, darf ich noch SIM-Karte rausnehmen?“
„Natürlich nicht!“ Ich schnappe mir das Handy und fahre weiter mit dem Unterricht fort. Christina legt ihr Gesicht auf die Arme und hebt den Kopf nicht mehr, bis es klingelt.

Es klingelt. Christina will es noch mal versuchen.
- „Mrs. Johnson. Bitte bitte bitte. Krieg ich Handy wieder?“
„Nein. Kannst du in zwei Wochen abholen.“
- „Wie zwei Wochen? In echt? Aber was soll ich zwei Wochen machen ohne Handy? Und wenn meine Mutter mich anruft?“
„Dann kannst du ja deiner Mutter heute nach der Schule erklären, weshalb du ohne Handy nach Hause gekommen bist. Sie wird sich bestimmt freuen.“
- „Aber ich hab doch nur Uhr geguckt auf Handy!“
„Du guckst aber lange auf die Uhr! Seit wann braucht man 3 Minuten, um herauszufinden, welche Zeit die Uhr anzeigt? Sollen wir das noch mal üben, mit dem Uhrlesen?“

Plötzlich schaltet sich Dejan ins Gespräch ein: - „Aller, Mrs. Johnson, Sie haben doch IPhone-Handy. Hat Ihr Iphone Jailbreak? Brauchen Sie Cover? Ich besorge Ihnen für übertrieben gute Preis! Wollen Sie?”
„Ich will, dass du dir selbst ein paar gute Noten und Pünktlichkeit besorgst!!”
- „Hä?”
Gülcan möchte es nun auch genauer wissen.
- „Mrs. Johnson, haben Sie wirklich Iphone? Ich habe Sie Facebook gestalkt und wollte rausfinden!”
„So so, die Gülcan, spioniert mir nach…”
„Nein, ich schwör, nicht so! Ich hab mit Lukas in Chat bei Facebook über Sie gesprochen und wir haben so geredet. Hat sie Iphone oder nicht?”
- “Wissen Sie was, Mrs. Johnson? Meine Mutter hat gesagt, wenn ich gute Noten habe, krieg ich direkt Iphone!” Na wenn das keine Motivation für Gülcan ist, dann weiß ich auch nicht. Warum habe ich nie solche Sachen für guten Noten bekommen? Irgendwas habe ich falsch gemacht. Oder aber andersrum: meine Eltern alles richtig.

„Ha Ha Ha. Biiitttteee, Sie sind die netteste und beste Lehrerin auf diese Schule!“
„Hör auf zu schleimen und geh in die Pause. Die Antwort lautet immer noch NEIN!“
Christina dreht sich um. Ich höre, wie sie vor sich hin murmmelt: „Das werden Sie bereuen! Zieht die mein Handy ab. Is die scheiße. Ich hasse Lehrer, auch die!“ Hmmm, gerade eben war ich noch die netteste Lehrerin. Hab schon Angst.. Hier wurde heute kein Frieden geschlossen.

Die Schüler sind draußen. Nur Mandy und Fatih warten brav. Jeder an einem anderen Ende des Raumes. Mandy sieht aus wie ein Häufchen Elend. Fatih scheint sich auch beruhigt zu haben.
„Dann erzählt mal, was passiert ist.“ Mandy fängt an.
- „Diese Missgeburt hat mir die ganze Zeit meine Sachen geklaut und mich mit dem Buch geschlagen!“ Das arme Buch.
- „Was du labberst! Mrs. Johnson. Mandy hat angefangen. Sie sitzt ja hinter mir und die hat mir die ganze Zeit so Haare gezogen. Wie das nervt! Sie übertreibt. Und dann hat sie noch anderen erzählt, ich bin schwul. Bist du dumm?“ Meinen die es eigentlich ernst?? Ich verschwende meine Pause gerade, um irgendeinen Kinderkram zu klären??
- „Aber wenn du doch schwul bist! Mit Daniel. Gib zu, du stehst auf Daniel!“ Wenn er auf jemanden steht, dann offensichtlich auf dich, liebe Mandy!
- „Bin ich gar nicht. Gucken Sie, Mrs. Johnson, was die redet!!“ Ok, ich habe genug gehört. Ich muss mal die Situation auflockern.
„Also für mich sieht es nach 'was sich liebt, das neckt sich', aus.“ Ich lächele. Die Gesichter der beiden zucken nicht mal, bis Fatih sagt: „Hä? Was ist das für ein Satz?“
„Es ist ein Sprichwort. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass ihr einander echt mögt. Könnt ihr nicht auf einem gesunden Weg die gegenseitige Aufmerksamkeit bekommen und nicht so? Damit wäre uns allen geholfen!“ Mandy wird leicht rot, gibt aber nicht nach.
- „Aller, Mrs. Johnson, ich hass den!“
- „Ich hass dich auch!“ Plötzlich fängt Fatih an zu lachen. Und auch Mandy lächelt.
„So, Kinder, vertragt euch! Und alles andere könnt ihr wohl alleine klären! Diesmal aber bitte friedlich!“ Die beiden geben sich die Hand. Es ging doch schneller, als ich dachte. Friedensverhandlung erfolgreich. Worum ging es hier eigentlich? Beide bewegen sich in Richtung Tür. Mandy dreht sich um.
- „Mrs. Johnson...“
„Ja?“
- „Die Stunde heute war voll schön.“

Dienstag, 21. Februar 2012

I'm sexy and I know it

“Es ist schwierig bescheiden zu sein, wenn 

man so großartig ist, wie ich.”

Cassius Marcellus Clay Jr.

Es klingelt. Jeder steht an seinem Platz. Fast alle haben ihre Materialien auf dem Tisch. Es ist ruhig. Wow.
5 Minuten später öffnet sich die Tür. Nein, sie wird aufgerissen. Betül steht vor mir.
„Das ist aber nett von dir, dass du doch noch beschlossen hast, mit uns Unterricht zu machen!“
- „Ey, es schneit! Ich wollt bisschen Treppe stehen bleiben und gucken!“
„Hast du noch nie Schnee gesehen?“ Betül rollt mit den Augen und bewegt sich im Schildkrötentempo zu ihrem Platz.
„Wenn du schon zu spät kommst, darfst du auch schneller laufen und deine Sachen darfst du auch auspacken!“
- „Boah, haben Sie schlecht geschlafen?? Was sind Sie denn heut so aggressiv??“ Natürlich. Meine Schuld. Nicht nur dass ich auf Pünktlichkeit bestehe, ich bin auch noch aggressiv.
Betül fährt fort. - „Wenn ich groß bin, mache ich 10 Kinder und schicke sie hier in die Schule, damit sie Sie stressen!“ Nein danke. Außerdem fühlst du dich manchmal alleine wie 10 Kinder an!

Ab dem Zeitpunkt scheint es, als würden alle durchdrehen. Dabei hat es so gut angefangen!

„Nun ist ja jeder auf seinem Platz angekommen (ich weiß, ich sollte das Betülproblem nicht mehr ansprechen, aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen), wir können uns also eurer Zukunft widmen!“
- „Wie Zukunft? Morgen un so?“ Ich erkläre der Klasse, was ich möchte. Sie sollen ihre momentanen Interessen erläutern und dann aufschreiben, wo sie sich in 10 Jahren sehen. Beruflich und privat. In den nächsten Minuten praseln auf mich zahlreiche Fragen und Infos ein. Die ich allerdings nicht hören möchte...
- „Ich hab nix verstanden. Was sollen wir machen?“
- „Wie Seite quer nehmen?“
- „Wie alt bin ich in 10 Jahren?“ Die Frage des Tages.
- „Ich hab Bauchschmerzen. Kann ich nach Hause? Sonst muss ich immer furzen!“
- „Sagen Sie ihm, er soll mich nicht mehr schlagen!“

Dann kam endlich etwas zum Thema.
- „Ich schreibe Interesse is ‚Döner essen’. Geht?“ Can lacht lauthals, der Rest der Klasse auch. Ich könnte eher weinen.
„Can, kannst du auch mal was Kluges sagen??“
- „Ja! 2 + 2 = 4“ Ahhhhh!!! Ich brauche einen Boxsack im Klassenzimmer! Dann meldet sich Dejan.
- „Ey, Mrs. Johnson! Ich interessiere mich nur für Leute dissen. Miesestes Interesse!“ Ich habe es mir anders überlegt. Ich brauche 2 Boxsäcke.

Jetzt reden alle durcheinander. Sogar die sonst leise Nathalie muss etwas sagen.
„Nathalie! Jetzt mal ruhig sein und arbeiten!“
- „Cüüüs, Nathalie kann reden??“ Und wie Nathalie reden kann.
- Hab ich dir erlaubt, meinen Namen zu benutzen?!“
Dann schreit Abdul. - „Die Aufgabe ist so ohne Sinn! Wovon soll ich wissen, was ich in 10 Jahre mache? Nur Allah weiß!“ Tief durchatmen und nicht aufregen! Dann scheint Abdul doch noch eine Lösung gefunden zu haben.
- „Ich weiß jetzt, was ich bei in 10 Jahre schreibe!“
„Und zwar?“
- „Ich werde dann Ku’damm laufen und singen: ‚I’m sexy and I know it’! Gute Idee!